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Ein neues Aquarium für ostafrikanische Cichliden

Teil 1 - Aufstellung und Einrichtung

Mit diesem Artikel soll die Aufstellung und Einrichtung eines Ostafrika-Beckens Schritt für Schritt gezeigt werden, um vor allem Neulingen den Einstieg in die Aquaristik zu vereinfachen.

Schon beim Aufstellen des Schrankes oder Gestells ist zu beachten, dass der Unterbau für das Becken eben ist. Um die Belastung für den Fußboden zu verteilen, sollte das Gewicht des Aquariums nach Möglichkeit nicht nur auf vier Füßen ruhen, sondern durch ein Holzplatte gleichmäßig über die gesamte Grundfläche verteilt werden. In jedem Fall ist es ratsam, zwischen Schrank und Becken eine spezielle Sicherheitsauflage zu legen, die kleine Unebenheiten ausgleicht. Alternativ kann man das Becken auch mit einem Stück Auslegeware unterlegen. Auf dem ersten Foto ist zu erkennen, dass im Beispiel sowohl unter als auch auf den Schrank eine solche Unterlage gelegt wurde.

Bild 1: Schrank mit Auflage
Nachdem nun das (vorher auf Dichtigkeit getestete) Becken vorsichtig auf das Untergestell gesetzt worden ist, sollte das Aquarium erst einmal (sofern nicht schon geschehen) gereinigt werden. Dabei dürfen im Becken keine scharfen Putzmittel verwendet werden. Eventuelle Rückstände davon könnten für die späteren Bewohner schädlich sein. In den meisten Fällen reicht ein kurzes Ausspülen des Beckens und Reinigen der Scheiben mit einfachem Leitungswasser.

Im nächsten Schritt kann mit der Einrichtung des Beckens begonnen werden. Sofern vorhanden sollte zunächst die Rückwand ins Becken eingebracht und nötigenfalls mit Aquariensilikon fixiert werden. In diesem Fall ist mit dem später beschriebenen Einlassen des Wassers mindestens 24 Stunden zu warten (je nach Silikon). Soll durch die Rückwand Technik (Schläuche etc.) verdeckt werden, ist natürlich zunächst ein Anbringen der technischen Geräte nötig.
Bild 2: Schwere Steine möglichst zu zweit einsetzen
Werden viele Steine in das Becken eingebracht, empfiehlt es sich den Boden unter den Steinen mit Styropor oder Plexiglas auszulegen. So kann es nicht passieren, dass die Steinaufbauten durch wühlende Cichliden einstürzen und möglicherweise die Bodenscheibe zerstören. Diese ist zwar sehr stabil und kann ein hohes Gewicht halten, jedoch sind punktuelle Belastungen (z.B. ein Sandkorn, das durch einen Stein auf die Scheibe gedrückt wird) eine große Gefahrenquelle. Wird Plexiglas als Unterlage verwendet, ist darauf zu achten, dass die Scheibe glatt auf dem Glasboden aufliegt (keine Sandkörner dazwischen!). Ob der gesamte Bodenbereich oder nur unter den Steinen direkt ausgelegt wird, ist dabei zunächst egal. Eine komplette Auslegung hat den Vorteil, dass die Dekoration des Beckens später einmal ohne Herausnehmen des Bodengrunds verändert werden kann. Im Beispiel (Bilder 2 und 3) wurde der gesamte Beckenboden mit einer dünnen (3mm) Styroporschicht ausgeleg t, die großen Steine stehen zusätzlich auf ca. 3cm hohen Blöcken. Beim Einbringen der z.T. sehr schweren Steine geht man mit größtmöglicher Vorsicht (und mit mehreren Personen) vor, um das Becken nicht zu beschädigen (Bild 2). Mit Handtüchern oder alten Bettlaken über den Scheiben kann man diese dabei vor leichten Stößen schützen.
Bild 3: Styropor schützt die Bodenscheibe
Sind die großen Steine im Becken kann mit dem Einfüllen des Bodengrundes begonnen werden. Da viele Cichliden Sandboden bevorzugen, bietet sich hier der preisgünstige Quarzsand aus dem Baustoffhandel an. Ist kein großer Pflanzenbewuchs geplant, reicht eine Füllhöhe von 4-5cm Sand vollkommen aus (Bild 4). Ob der Sand vor dem Einbringen gewaschen werden muss oder nicht ist meines Erachtens eine Glaubensfrage. Wird sauberer (neuer) Quarzsand benutzt, kann der Sand meiner Erfahrung nach ungewaschen verwendet werden.
Bild 4: Becken nach dem Einfüllen des Sandes
Spätestens jetzt sollte mit der Installation der Technik begonnen werden, die schließlich durch weitere Steine und andere Dekorationsmaterialien, die in den Sand gestellt werden, verdeckt werden kann. Im Beispiel befindet sich in der linken Beckenhälfte ein eingeklebter Bio-Innenfilter (durch die Rückwand verdeckt), der fast die gesamte Technik aufnimmt. Somit ist hier nur noch der Einbau einer Strömungspumpe mit Schwammvorfilter rechts hinten erforderlich (Bild 5).
Bild 5: Weitere Steine und Pumpe (rechts)
Nachdem nun noch der Filter mit den notwendigen Materialien gefüllt worden ist, kann mit dem Einlassen des Wassers begonnen werden. Um ein Eimer schleppen zu vermeiden empfiehlt sich ein Schlauch, der vom Wasserhahn bis zum Becken reicht und mit dem später auch die Wasserwechsel durchgeführt werden. Wird der Schlauch auf einen  Stein oder auch einen kleinen Teller gelegt und das Wasser nicht zu schnell eingelassen, kann man eine Trübung des Beckens durch aufgespülten Sand verhindern.

Bei halbem Wasserstand (Bild 6) können schließlich bequem die Pflanzen in den Boden gesetzt bzw. (Anubias und Javafarn) mittels Angelschnur oder einfachem Gummiband an Steinen befestigt werden. Bei den im Boden wachsenden Arten kann man die Wurzeln der Pflanzen kürzen, so dass die Enden auch wirklich im Boden stecken, und nicht aus dem Sand herausschauen.
Bild 6: Pflanzen bei halbem Wasserstand einsetzen
Ist das Becken komplett befüllt kann die Technik (Filter, Heizung, Licht) in Betrieb genommen werden. In den ersten Tagen sollte besonders darauf geachtet werden, ob das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht und ob Filterdurchfluss, Strömung etc. in Ordnung sind und evtl. vorhandene Schlauchverbindungen wirklich dicht halten. Wenn nötig, ist es jetzt noch ohne großen Aufwand möglich Änderungen vorzunehmen. Ist alles wie gewünscht eingestellt, beginnt die für den Aquarianer wohl härteste Zeit: das Warten. Warum man mit dem Einsetzen von Fischen in ein frisch eingerichtetes Aquarium einige Wochen warten sollte lesen Sie in Teil 2 - Der Nitritpeak.
Bild 7: Fertig!

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